Georg Teigl ist Fußballprofi in der deutschen Bundesliga, seine Verlobte Karin Kaswurm Moderatorin und Fashion-Bloggerin. Was auf den ersten Blick ein wenig nach Klischee klingt, geht in Wahrheit viel tiefer. Wir baten das Paar zum Doppelinterview über ihren Weg von Salzburg über Leipzig nach Augsburg, über Druck im von Statussymbolen geprägten Fußballgeschäft und den Stellenwert von Mode und Luxusartikeln.
Georg Teigl: Profifußballer, 25 Jahre alt. Karin Kaswurm: Moderatorin, Bloggerin, 32. Müsste man die bisherige Laufbahn der beiden mit einem Getränk beschreiben, so würde die Wahl recht zügig auf Red Bull fallen. Nicht nur, weil Georg Teigl und Karin Kaswurm nur so vor Energie strotzen, sondern vielmehr, weil beide bereits auf eine langjährige Geschichte im Umfeld des Unternehmens zurückblicken können. Die Salzburgerin und den Purkersdorfer verbindet aber mehr als deren Arbeit, beide führte das runde Leder zusammen. Während des Interviews wird dann übrigens kein Red Bull, sondern Eistee und Kakao bestellt. Auch im Leben der beiden stehen die Zeichen auf Veränderung. Georg unterzeichnete einen Vertrag beim FC Augsburg und landet so auch ohne RB Leipzig in der deutschen Bundesliga. Karin hingegen gründete vor kurzem den Blog constantlyk.com, um sich dort mit Street Style, Fashion und inspirierenden Menschen zu beschäftigen und ortsungebunden arbeiten zu können. Schließlich weiß man als Spielerfrau nie, in welchem Land man als nächstes landet. Im Interview mit dem SPIELER sprechen beide über das Leben abseits des Rasens, ihre Red Bull-Vergangenheit, einen Kniefall in New York und das Leben als Profifußballer bzw. Spielerfrau in einer materialistisch dominierten Welt.
Die Stadionsprecherin und der Profikicker – klingt fast wie eine Love-Story der Marke Iker Casillas und Reporterin Sara Carbonero…
Karin Kaswurm: Ich war Stadionsprecherin und habe Georg interviewt. Man muss dabei wissen, dass ich immer ein bisschen eine Anti-Fußballer-Einstellung hatte, also da schon das ein oder andere Vorurteil herrschte. Fußballern eilt ja dahingehend ein gewisser Ruf voraus und ich wollte nicht eines dieser Mädels sein, sondern in erster Linie meinen Job machen. Im Interview ist es unter anderem um das Thema Reisen gegangen und er meinte, es sei schwierig abseits der Mannschaft in Salzburg Anschluss zu finden, weil viele Leute in der Stadt so reserviert sind. So sind wir eben ins Reden gekommen. Da fand ich Georg schon interessant, vor allem weil er meine Vorurteile nicht bestätigt hat. Meine Freundin hat mich wenig später ausgelacht, als ich ihr erzählt habe, dass ich Georgs Nummer habe. Er war dann auch ganz schlau, weil er sich drei Monate nicht gemeldet hat, was ihn noch interessanter gemacht hat. Es war der Klassiker, alle haben geglaubt: „Jetzt holt Sie sich einen Fußballer“. Georg wurde gefeiert, bei mir haben’s gesagt „aufg’legt“!
Georg Teigl: Ich war zu dem Zeitpunkt vier Monate Profi, ich war quasi der Neue und mit Karins Nummer schon auch ein bisschen der Held. Mir hat das sicher gleich etwas mehr Respekt eingebracht (lacht). Aber so spielt das Leben, solche Dinge kann man sich nicht aussuchen.
Ausgesucht hat sich Georg aber den Ort des Hochzeitsantrags…
Karin: Er hat mir in New York, nachdem wir die ganze Brooklyn Bridge entlang gegangen sind, einen Antrag mit Kniefall gemacht. Ich dachte mir schon, dass es perfekt wäre, aber wusste natürlich nicht, ob er was geplant hatte. Dabei ist mir sein Verhalten davor schon etwas seltsam vorgekommen, weil er so oft im Hüftbereich herumgetastet hat.
Georg: Ich hatte ehrlich gesagt Angst den Ring zu verlieren, den ich aufgrund der unpraktischen Box schon lose eingesteckt hatte. Ich bin ein Gefühlsmensch und nicht einer, der etwas bis ins letzte Detail vorab durchorganisiert. Es gab also keine Geiger, die mit dem Boot vorbeigeschaut haben oder so.
Kommen wir zum Sportlichen. Für dich ist die Red Bull-Ära nun zu Ende gegangen. Nach Titeln und Aufstiegen mit den Juniors, Salzburg und Leipzig verlässt du dein gewohntes Umfeld und beginnst in Augsburg ein neues Kapitel. Ein Wechsel, der auf zu wenige Einsatzminuten oder den Wunsch nach Veränderung zurückzuführen ist?
Georg: Beides zusammen eigentlich. Gegen Ende meiner Zeit bei RB Leipzig wurden die Einsätze immer weniger, vor allem in der Rückrunde habe ich fast gar nicht mehr gespielt. Ab September war quasi ein Anderer vor mir gesetzt. Im letzten Sommer und dann im Winter wollten mich die Verantwortlichen aber noch nicht gehen lassen. Du spürst, ob man dir das Vertrauen schenkt oder nicht. So war ich mit Fortdauer nicht mehr glücklich mit der Situation und mit Sommer ist der Vertrag ausgelaufen. Ich war somit ablösefrei.
Hinterfragt man sich in solchen Zeiten ohne Einsatzminuten laufend?
Georg: Ich hab’ viel dazugelernt in dem halben Jahr. Es ist sinnlos, sich groß einen Kopf zu machen, warum man nicht spielt. Natürlich musst du überlegen, was nicht passt, Gespräche führen und alles geben. Aber wenn du spielst, verlierst du ja auch nicht den Kopf. Wenn du dann noch alleine bist, fühlt sich das in solchen Phasen brutaler an. Wenn du allerdings weißt, es gibt durchaus andere Dinge wie einen Partner oder andere Interessen abseits des Fußballs, die wichtig sind und du dich selbst nicht über Einsatzminuten identifizierst, ist alles halb so schlimm.
Die Fußballvereine Red Bulls sind nicht unbedingt die Liebkinder der Fans… Wieviel Kontra hast du erlebt?
Georg: Leipzig war wie eine Festung gegenüber dem Rest der Liga. Mit bodenlosen Argumenten wird man da oft konfrontiert. Aber wenn ich beispielsweise höre, dass die RB-Vereine nicht nachhaltig seien, dann muss ich schon sagen, dass das ein Blödsinn ist. Die Leute im Osten sind allein für die Arbeitsplätze, die durch RB Leipzig geschaffen wurden, dankbar. Vor allem wurde die Sehnsucht nach einem starken Ostklub gestillt. Ich erinnere mich da aber schon an ein paar Aktionen. Noch vor meiner Zeit in Leipzig wurde der Mannschaftsbus mit Steinen beworfen und später, im Spiel gegen Heidenheim, sind Geldscheine mit dem Abbild von Didi Mateschitz und Beschimpfungen durch die Luft geflogen. Wenn man weiß, welche Sponsoren der 1. FC Heidenheim hat, muss man da eigentlich sogar ein bisschen lachen. Es ist und bleibt absolut widersprüchlich. Sehr viele Vereine beziehen ihr Geld von großen Unternehmen.
Karin: Ich hab’ rund um die Stadionbesuche auch einiges mitbekommen. Keine Frage, die Leute waren dort und da sehr kreativ, einen dieser Fake-Geldscheine haben wir uns aber sogar behalten.
Inwiefern spielte Inszenierung der Marke Red Bull in euren Tätigkeitsbereichen eine große Rolle?
Georg: Also ich habe nicht ständig an die Dose gedacht, dafür gibt’s Marketingverantwortliche, die die Marke im Umfeld des Vereins gegebenenfalls inszenieren. Auffallend war’s beispielsweise bei der Einwechslung, dass sie dir kurz davor eine Dose in die Hand gedrückt haben. Ich hab gewusst, dass ist eine große Marke, die dahintersteht, ich bin aber ein Fußballspieler und wurde zu nichts gezwungen. Presseaufgaben hast du bei jedem Klub, wo Product Placement ein Thema ist. Ich habe mich aber nie gebrainwashed gefühlt und geglaubt, ich sei Mr. Red Bull.
Karin: Ich war sechs Jahre bei Red Bull und habe für die Marke gelebt und mich voll und ganz damit identifiziert. Das klingt vielleicht etwas komisch, aber es ist echt so. Red Bull war mein Leben. Aber das kann man nicht mit Georg vergleichen, nachdem ich wirklich beim Unternehmen Red Bull war und er bei einem von Red Bull gesponserten Verein.
Wenden wir uns deinem neuen Arbeitgeber zu. Wie sehen deine unmittelbaren Ziele beim FC Augsburg aus?
Georg: Ich bin sehr glücklich darüber, in einer der stärksten Ligen der Welt, der deutschen Bundesliga, spielen zu können. Damit habe ich mir einen Kindheitstraum erfüllt. Recht viel höher geht es fast nicht mehr, außer bei am Papier noch größeren Klubs zu landen. Ich glaube, dass Augsburg gut zu mir passt und der Vierjahresvertrag gibt auch Ruhe. Du weißt, es wird an dich geglaubt und dass man dir Zeit gibt. Ich will so viele Spiele wie möglich machen, werde aber nicht ungeduldig sein, wenn es nicht gleich so klappt wie ich mir das vorstelle. Schließlich ist es eine große Umstellung für mich, ein höheres Tempo und noch stärkere Gegenspieler. Ich werde alles geben, um ein echter Bundesliga-Profi zu sein. Das sind für mich Spieler, die über Jahre hinweg ungefähr 70% der Spiele machen. Wenn du das schaffst, können auch neue Türen aufgehen. In der 2. Liga ist der Fokus schon richtig groß, das kann man nicht mit der österreichischen Bundesliga vergleichen und jetzt wird es eben noch größer. Ich bin froh, dass ich vom FC Augsburg das Vertrauen bekommen habe. Ich plane schon noch damit, zumindest zehn Jahre dem nachzugehen, was ich am liebsten mache.
Bist du in Augsburg als Außenverteidiger geplant?
Georg: In Leipzig wurde ich rechts hinten forciert, da geht mein Dank an Ralf Rangnick, schließlich ist es eine Stärke von mir, universell einsetzbar zu sein. Augsburg hat mich als Allrounder geholt. Ich kann beides, mir macht sowohl das Mittelfeld als auch die Außenverteidiger-Position Spaß. Ich habe eine große Freude daran, Tore vorzubereiten oder zu machen. Hinten ist es aber auf jeden Fall schwieriger in eine Mannschaft reinzukommen, da dort meist weniger rotiert wird als im Offensivbereich, wo du schneller zu Einsätzen kommst.
Du bist bei Karins Blog für Street Fashion, Style usw. der Haus- und Hoffotograf. Wie viel Platz nimmt Mode in der Kabine einer Fußballmannschaft ein?
Georg: Solche Dinge sind schon Thema in der Mannschaft. Es sind ja alle zu einem gewissen Grad eitel, du siehst dich auf Fotos, bist präsent und willst ja auch etwas gleichschauen. Fußballer haben Geld, was aber noch lange nicht heißt, dass sie auch Stil haben. Als ich zu den Profis gekommen bin, hab’ ich mich irgendwie angezogen.
Karin: Ich erinnere mich da an Georg mit Leinenhose, Glitzershirt und Rosenkranz. Styletechnisch haben wir uns sicher beide weiterentwickelt. Gott sei Dank!
Georg: Man kommt schon in die Welt der Marken rein – du siehst die Anderen und willst natürlich auch in diesem Bereich nicht hinterherhinken. Mit den Jahren entwickelst du aber einen eigenen Style. Ich setze mit Kleidung nicht bewusst Rufzeichen, bin dahingehend minimalistischer. Es geht mir nicht darum, von welcher Marke das Shirt ist, sondern ich schätze mich glücklich, mir das leisten zu können, was mir gefällt. Ich gehe mit Prämien nicht mehr blind einkaufen, da bin ich sicher gereift. Man weiß ja auch nicht, ob man den Standard so halten kann. Man sollte nicht kopflos leben, schließlich kann es im Fußballgeschäft schnell gehen, da ist es gut, wenn du etwas auf der Seite hast. Da denke ich jetzt vor allem auch an Immobilien. Ich schätze, was ich habe, identifiziere mich aber nicht darüber. Ohne Werbung machen zu wollen, gehe ich auch noch zu Zara, H&M etc. Als Junger denkst du vielleicht manchmal nach der Devise „Hauptsache teuer“ und drehst ein bisschen durch, versuchst mit anderen Spielern mitzuhalten. Aber das ist ein Blödsinn, wenn du dein Selbstbewusstsein damit stärken willst. Als gestandener Mensch checkst du das dann zum Glück schnell. Karin und ich wären genauso glücklich, wenn ich nicht Fußballer wäre.
Wieviel Druck herrscht hinsichtlich der von Statussymbolen getriebenen Fußballwelt?
Georg: Im Nachhinein betrachtet ist es mir sicher ebenso einmal passiert, dass ich mich hinreißen hab’ lassen und durch ein bestimmtes Produkt cool sein wollte. Eine teure Uhr hab’ ich aber bis heute nicht. Ich habe mir einen Fiat Cinquecento geleistet, mit dem hab’ ich viel mehr Spaß als mit einer Uhr und das war zudem auch das erste Auto meines Opas. Es gibt genug, die den Boden unter den Füßen verlieren und vergessen, was zum Beispiel ihre Eltern geleistet haben, damit sie ihren Traum verwirklichen können. Es ist – wie bei meinen Eltern, die drei Kinder haben – nicht selbstverständlich, dass du in eine Akademie gehen kannst. Man muss die Augen offen halten und aufpassen, nicht in eine Scheinwelt zu kippen. Viele kaufen Dinge als Statussymbole und stärken damit ihr Selbstbewusstsein.
Wie sieht es da unter den Spielerfrauen aus?
Karin: Gerade wenn man als 20-jähriges Mädel frisch ins Fußballergeschäft kommt, kann ich mir schon vorstellen, dass man sich unter Druck gesetzt fühlt, wenn man dann zu diversen Veranstaltungen geht oder eben an Spieltagen in den VIP-Klub. Statussymbole werden da zum Teil schon großgeschrieben – jeder, der etwas anderes sagt, lügt. Und da will man gerade als junges Mädel sicher auch dazugehören. Anders ist es bei denen, die schon lange mit ihren Partnern zusammen sind und nichts anderes kennen als diese Statussymbole. Da kann es dann Mitte 20 schon einmal zu einer Art materiellem Burnout kommen. Zum Glück sind aber nicht alle so – im Gegenteil! Die meisten Mädels, die ich kennenlernen durfte, stehen mit beiden Beinen im Leben und wissen, was es heißt für solche Statussymbole auch arbeiten zu müssen.
Ruhen sich andere Spielerfrauen auf dem Job ihres Freundes aus?
Karin: Wenn du ins Ausland gehst, ist es auch schwer als Frau einen Job zu finden. Ich habe es jetzt selbst gemerkt. Als Dänin in Ostdeutsch- land, wo nicht jeder Englisch spricht, musst du zunächst Deutsch lernen. Und bis du das kannst, bist du vielleicht schon wieder woanders. Die Sprache sollte man natürlich lernen, aber irgendeinen Job will man ja dann vielleicht auch nicht machen. Früher habe ich mir immer gedacht, wie manche Pärchen so früh heiraten und Kinder bekommen können – ich war immer karrierebesessen – mit Georg hat sich das verändert, weil man einfach sein Leben adaptieren muss. Als Georg von Salzburg nach Leipzig gegangen ist, habe ich es ein halbes Jahr probiert. Fulltime-Job im Event-Management, zusätzliche Moderationsjobs an den Wochenenden und Georg war eben nicht mehr in Salzburg. Das geht langfristig einfach nicht gut und dann muss früher oder später eine Entscheidung her. Natürlich macht man sich mit solchen Entscheidungen gewissermaßen abhängig vom Partner, aber ich denke, dass sich nur weniger der Spielerfrauen und -freundinnen auf dem Ruhm der Männer ausruhen.
„Elf Freunde müsst ihr sein“ – heißt es unter den Fußballern bedeutungsschwanger. Wie verhält sich der Zusammenhalt im Team der Partnerinnen?
Karin: Es ist ein wenig mit einer Schulklasse zu vergleichen. Da verstehst du dich ja auch nicht mit jedem gleich gut. Bei den Spielerfrauen kommt noch hinzu, dass es da und dort deutliche Altersunterschiede gibt. Manchmal sind da die Welten zu verschieden. Man hat seine Bezugspersonen mit denen man dann mehr zu tun hat. Ich bin zu ehrlich, um oberflächliche Beziehungen zu führen. Du musst dich nicht jedem öffnen, das ist auch anstrengend und kostet viel Energie, das habe ich bei unserem Abschied aus Leipzig gemerkt.
Wie erlebst du als baldige echte Spielerfrau das Rampenlicht, das in Deutschland auf die sogenannten WAGs der Kicker geworfen wird?
Karin: Gerade in der heutigen Zeit der Medien wird es noch leichter, alles zu verfolgen. Es ist immer einem selbst überlassen, wieviel man tatsächlich preisgibt. In meinem Fall wird es mit meinem Online-Magazin constantlyk.com immer wieder etwas zu schauen und berichten geben.
So eine Fußballer-Karriere ist nicht immer planbar, Standortveränderungen oft fixer Bestandteil der Job Description.
Georg: Ich habe jetzt einmal vier Jahre Vertrag, ansonsten bin ich vogelfrei und mir sind keine Grenzen gesetzt. Gegen Ende der Karriere würden mich Länder wie Amerika oder Australien schon reizen. Ich bin grundsätzlich für alles offen und lerne gerne neue Kulturen kennen. Aber jetzt heißt es einmal step by step zu denken. Außerdem bin ich sehr harmoniebedürftig und wir wollen uns in unserem Umfeld jetzt einmal wohlfühlen und nicht sofort wieder weg. Ich kann mir aber schon gut vorstellen, noch einmal in Österreich zu kicken. Ich würde gerne einmal in Wien spielen. Ich verbinde viel mit der Stadt, wurde auch da geboren.
Apropos Österreich: Du bist mehrmals für die Nachwuchs-Nationalteams aufgelaufen. Schielt man mit einem Auge auch immer auf das Nationalteam?
Georg: Es wäre natürlich eine große Ehre, einmal für das österreichische Nationalteam aufzulaufen. Ich beobachte das Team natürli ch laufend, aber so wie es kommt, kommt es. Es ist sicher mein großer Traum einmal das österreichische Nationalteamtrikot überziehen zu können und würde mich stolz machen, aber das lässt sich nur mit Leistung beeinflussen. Jetzt liegt der Fokus absolut auf Augsburg.
Karin, würdest du sagen, dass du deine Karriere jener von Georg unterordnest? In Dänemark oder Russland wäre es schließlich für dich als Moderatorin schwierig, deinen Job auszuüben…
Karin: Ja, absolut. In Deutschland ist das alles kein Problem, da kann ich auch gut zwischen Jobs in Österreich und Deutschland pendeln. Wir haben noch keine Kinder, weshalb man dahingehend auch flexibler sein kann als mit einem Kind im Schulalter. Vor Augsburg waren auch ganz andere Vereine in anderen Städten schon ein Thema. Und von dort könnte ich dann nicht mehr zu Jobs daheim pendeln, das kann mir keiner bezahlen, was ich da verfliege. Das war auch der Hintergedanke mit der Gründung des Online-Magazins Constantly K. Den Blog kann ich von überall auf der Welt betreiben, Georg kann immer Fotos machen. Moderieren ist zwar meine Passion, aber das könnte vielleicht irgendwann nicht mehr gehen. Mit dem Blog gibt’s demnach einen Plan B und Ziel ist es, in Zukunft auch Geld damit zu verdienen. Nebenbei habe ich auch die Ausbildung zur Fitnesstrainerin gemacht.
Georg, gibt es schon einen Plan B nach der Karriere?
Georg: Es bliebe sicher mehr Zeit zum Golfen, aber ohne echte Aufgabe würde ich mir nutzlos vorkommen. Ich überlege jetzt schon wegen eines Studiums, schließlich hab’ ich auch noch andere Interessen neben dem Fußball. Sprachen, Musik zum Beispiel – allgemein kreative Dinge. Mein Stiefbruder, nebenbei Amateurkicker beim SV Gablitz in Niederösterreich, ist DJ und produziert unter dem Namen Pischinger & Dermota eigene Musik. Während ich am Trainingsplatz war, ist er daheimgeblieben und hat sich damit beschäftigt und macht das wirklich gut.
Ist eine Trainerlaufbahn ein Szenario für die Karriere danach?
Georg: Ich weiß nicht, ob ich Trainer werden will. Ich kann mir aber gut vorstellen mit Kindern zu arbeiten oder mich gemeinnützig zu engagieren. Ich bin getrieben, reise gern.
Karin: Das ließe sich wiederum gut mit dem Bloggen verbinden. Da sehen wir beide Potenzial. Durch Reisen bildest du dich außerdem weiter, bist aufgeschlossener.
Wir danken für das offene Gespräch und wünschen alles Gute für weitere Reisen, aber erstmal in Augsburg!
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